Körper runterkühlen bei Hitze: 7 wissenschaftlich belegte Tipps - FITBOOK

2022-11-09 17:35:08 By : Ms. Anadia Wu

Von Isabell Kilian | 02. Juli 2022, 17:13 Uhr

Den Körper runterzukühlen ist im Sommer gar nicht so leicht. Ein Hitzschlag kann die Folge sein. Wer auf Hitze sehr sensibel reagiert, bekommt hier 7 wissenschaftliche belegte Tipps, um die heißen Tage zu überstehen.

Die Südländer wissen es längst: Von 12 bis 16 Uhr hat die Produktivität Pause – Siesta ist angesagt. Obwohl unser Organismus die Körpertemperatur gut selbst regulieren kann, braucht er im heißen Sommer dennoch ein wenig Unterstützung. Nach wie vor wird die Hitze hierzulande zu sehr unterschätzt – dabei führt sie zu immer mehr Herzinfarkten. Deshalb hat FITBOOK 7 wissenschaftliche Tipps zusammengetragen, dank derer sich der Körper runterkühlen lässt. Außerdem: Diese Sofortmaßnahme hilft bei einem Hitzschlag.

Oberste Devise während eines heißen Sommertags lautet: Wasser trinken und hydriert bleiben! Das Schwitzen ist eine Funktion des Körpers, die Temperatur zu regulieren. Wenn wir allerdings zu viel transpirieren und zeitgleich zu wenig Flüssigkeit aufnehmen, kann dieser Vorgang nicht richtig funktionieren. Eine Studie an 200 Zuckerrohrbauern in der thailändischen Provinz Kamphaeng Phet konnte nachweisen, dass diejenigen mit einer täglichen Flüssigkeitsaufnahme von 3,1 bis 5,0 Litern ein um 79 Prozent geringeres Risiko besaßen, an hitzebedingten Symptomen wie Schwäche/Müdigkeit, Schwindel, Muskelkrämpfen, Kopfschmerzen und Schwindel zu leiden.1 Nun arbeiten wir hierzulande nicht acht Stunden in der Sonne auf dem Feld, dennoch zeigt diese Studie, wie wichtig die Aufnahme von Flüssigkeit ist – 3 Liter täglich sollten es an heißen Tagen also schon sein. Allerdings keine zu kalten Getränke, da der Organismus anschließend wertvolle Energie aufbringen muss, das Getrunkene auf Körpertemperatur zu erwärmen.

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In derselben Studie stellte sich außerdem heraus, dass jene Zuckerrohrbauern, die zweilagige Hemden trugen, ein höheres Risiko hatten, einen Hitzschlag zu erleiden. Für heiße Tage eignet sich daher lockere, helle und atmungsaktive Kleidung. Am besten aus Stoffen wie Leinen, da diese kühler sind und den Schweiß schneller trocknen lassen als andere Stoffe. Das Tragen von schwerer oder eng anliegender Kleidung erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Hitze-Erkrankung.

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Fast schon ein Geheimtipp ist dagegen frische Minze. Einige pimpen ohnehin schon regelmäßig ihr Wasser damit auf. Bei Hitze kann das grüne Kraut zum wertvollen Helfer werden, wenn man den Körper runterkühlen möchte. Denn das darin enthaltene Menthol stimuliert die Kälterezeptoren in Mund- und Rachenraum, erleichtert die Atmung und wirkt kühlend auf den Organismus.2

Wasser zu trinken, reicht an heißen Sommertagen allerdings nicht immer aus. Der Grund: Ist es zu heiß, schwitzt man mehr und verliert damit auch eine Menge Elektrolyte, die allein mit dem klaren Lebenselixier nur schwer zu kompensieren sind. Ideal ist deshalb Kokoswasser: In einer Studie konnte nachgewiesen werden, dass frisches, junges Kokoswasser nicht nur ideal nach einer durch Sport verursachten Dehydratation ist, sondern im Vergleich zu normalem Wasser auch ein geringeres Völlegefühl auslöst und damit in größeren Mengen leichter zu konsumieren ist. Anders als Kokosnussmilch besteht Kokoswasser zu 94 Prozent aus Wasser, enthält aber gleichzeitig viele Vitamine, Mineralien und die wertvollen Elektrolyte wie Natrium, Kalium oder Chlorid. Damit ist es auch für heiße Sommertage ein großartiges Mittel, um den Körper bei Hitzestress zu hydrieren und mit neuer Energie zu versorgen.3

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Der ein oder andere stellt sich womöglich dennoch die Frage: „Wie in Gottes Namen soll man mindestens 3 Liter Flüssigkeit täglich zu sich nehmen?“ Dabei ist das gar nicht so schwer, denn der Körper kann etwa 1 Liter Flüssigkeit allein über die Nahrung aufnehmen. Es gilt also viel Obst und Gemüse zu essen. In einer zehn Jahre andauernden Studie der Universität Bonn konnte 2013 erstmals nachgewiesen werden, dass der Wasseranteil im Körper tatsächlich steigt, wenn man viel Obst und Gemüse mit einem hohen Wassergehalt isst. Hier eignen sich im Sommer hervorragend

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Den Körper runterkühlen kann man auch, indem man am eigenen Thermostat dreht. Am eigenen Thermostat? In der Tat: Das Gehirn besitzt eine Art Temperaturzentrum, nämlich das sogenannte präoptische Areal am vorderen Pol des Hypothalamus. Mit ihm kann man die Körpertemperatur gewissermaßen hoch- und runterdrehen. Es gibt Stellen, die sogenannten Pulspunkte, an denen die Haut so dünn ist, dass man den Blutfluss in den Gefäßen fühlen kann. Indem man diese Pulspunkte des Körpers wie die Handgelenke, Schläfen oder den Nacken mit einem Eisbeutel oder kalten Waschlappen kühlt, wird dem Gehirn das Signal „Mir ist kalt“ zugesandt und der Thermostat im Zuge dessen schließlich runtergedreht.5

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Ein echter Lifehack für Menschen mit Wohnungen ohne Klimaanlage ist folgender: Man hänge nasskalte Handtücher, Vorhänge oder Bettlaken aus Baumwolle auf – et voilà: Fertig ist die „DIY“-Klimaanlage. Dabei kommt nämlich der Effekt der Verdunstungskälte zum Tragen: Wenn die Tücher trocknen, wird der Raumluft Wärme entzogen. Damit kann man sowohl die Temperatur des Zimmers als auch den Körper runterkühlen. Zudem gewinnt man in Zeiten von Homeoffice so auch seine Konzentration zurück. Studien haben nämlich ergeben, dass der thermische Komfort Einfluss auf die Arbeitsfähigkeit und damit auf die Produktivität von Unternehmen bzw. der gesamten Volkswirtschaft hat. Dabei soll es sich um Produktivitätsabnahmen von drei bis zwölf Prozent während hoher Hitzebelastungen handeln. Oder anders gesagt: Wer seine Wohnung kühl hält, tut was für die Gemeinschaft.6

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Ist es für all diese Tipps schon zu spät und man erleidet einen Hitzschlag, sollte schnell gehandelt werden. Ein Hitzschlag tritt auf, wenn der Körper seine Temperatur nicht mehr kontrollieren kann. Zu den Warnzeichen gehören eine Körpertemperatur, die auf 40 Grad ansteigt und eine rote, heiße und trockene Haut – aber kein Schwitzen. Weitere Anzeichen sind ein schneller Puls, pochende Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Verwirrung oder gar Bewusstlosigkeit.

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In einer Studie zur schnellsten Methode, die Körpertemperatur zu senken, wurde belegt, dass es helfe, zerstoßenes Eis zu essen. Einfach eine Handvoll Eiswürfel in einen Plastikbeutel packen und auf einer harten Oberfläche zerschlagen. Jüngste Erkenntnisse aus der Sportwissenschaft haben gezeigt, dass die Aufnahme von kalter Flüssigkeit als Wärmesenke fungieren kann, um den Anstieg der Körperkerntemperatur zu dämpfen. Weiterhin verbessert der Zusatz von zerstoßenem Eis zu Getränken das Wärmespeicherpotenzial erheblich, was ebenfalls zu einer Senkung der Kerntemperatur führt. Allerdings wird auch betont, dass diese Maßnahmen als Behandlung eines Hitzschlags und nicht zur Vorbeugung eingesetzt werden sollten.7

Mit diesen Tipps und Tricks sollten Sie keine Ohnmacht mehr verspüren, wenn die nächste Hitzewelle ansteht, sondern in der Lage sein, den Körper runterkühlen.

FITBOOK erfüllt die afgis-Transparenzkriterien. Das afgis-Logo steht für hochwertige Gesundheitsinformationen im Internet.

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